Treppenhandlauf montieren
1. Handlauf auf den Untergrund abstimmen
Um einen Treppenhandlauf fachgerecht montieren zu können, ist es wichtig, den Handlaufhalter und das Befestigungsmaterial auf den Bauuntergrund abzustimmen.
In unseren Handlauf-Konfiguratoren ermitteln wir auf Grundlage der ermittelten Handlauflänge zuerst die auftretenden Lasten, welche in den ausgewählten Bauuntergrund eingeleitet werden müssen. Auf dieser Grundlage schlagen wir Ihnen dazu verschiedene, zu dem Untergrund passende Handlaufhalter vor und berechnen dann für den Handlauf die entsprechenden Abstände der Handlaufhalter.
Bei der anschließenden Auswahl der Befestigungsmaterialien schlagen wir Ihnen Befestigungslösungen mit einem Injektionsmörtel bzw. auch mit Spreizdübeln vor. Aufgrund der unterschiedlichen Lastaufnahmen der Dübel werden die Halterabstände bei einer Änderung der Befestigungsmaterialien in Echtzeit immer wieder neu berechnet und wenn erforderlich, auch entsprechend korrigiert.
Bitte informieren Sie sich in den nachfolgenden Übersichten, welche Abstände der Handlaufhalter bei welchem Handlaufhalter unter Berücksichtigung des Untergrundes möglich sind.
2. Handlauf auf Beton montieren
Einen Treppenhandlauf an einer Betonwand zu befestigen, ist aufgrund der hohen Druckfestigkeit des Betons, kein Problem. Mit einem entsprechenden Hochleistungsanker (z.B. Fischer FH II-I) können dabei recht große Abstände der Handlaufhalter am Handlauf erreicht werden.
Unter Berücksichtigung des Handlaufdurchmessers begrenzen wir jedoch die Abstände bei der Verwendung eines Hochleistungsankers so, dass eine horizontale Durchbiegung des Handlaufes, bei einer Verkehrslast von 0,5 kN/m, auf max. 5 mm begrenzt ist. Die maximal zulässigen Abstände der Handlaufhalter werden bei einer Handlauf Montage an Beton demzufolge nicht angesetzt. (siehe Tabelle)
Alternativ wäre auch eine preiswerte Befestigung mit einem Kunststoffdübel möglich. Da diese Dübel jedoch nur eine geringe Last aufnehmen können, informieren Sie sich bitte in der nachfolgenden Tabelle, welche Halterabstände bei den einzelnen Haltern möglich sind.
3. Handlauf auf Vollstein-Mauerziegel
Eine Wand aus Vollstein-Mauerziegel mit dichtem Gefüge ist aufgrund der guten Druckfestigkeit der Steine gut zur Handlaufbefestigung geeignet.
Um Spreizkräfte im Stein zu vermeiden, empfehlen wir den Handlauf mit Innengewindeankern und einem Injektionsmörtel im Vollstein zu befestigen.
Bei der Verwendung eines Innengewindeankers kann der Treppenhandlauf jederzeit wieder demontiert und unter Verwendung der gleichen Dübel und Schrauben wieder montiert werden.
Werden bei der Handlauf Montage Kunststoffdübel verwendet, müssen die Abstände der Handlaufhalter reduzieren werden, da diese Dübel nur eine geringere Belastung zulassen. Die entsprechenden Werte entnehmen Sie bitte der nachfolgenden Tabelle. Beachten Sie bitte, dass Kunststoffdübel nur einmal verwendet werden können.
4. Handlauf auf Kalksand-Vollstein
Auch auf Kalksand-Vollstein-Mauerwerk kann ein Treppenhandlauf gut befestigt werden.
Mit dem Dübel Duopower der Firma Fischer, können für einzelne Handlaufhalter recht gute Werte bei der Handlaufbefestigung erreicht werden.
Möchten Sie Spreizkräfte durch das Befestigungsmaterial im Stein vermeiden (Duopower = Spreizdübel), oder soll der Handlauf öfters demontiert und wieder montiert werden, empfehlen wir Innengewindeanker mit einem Injektionsmörtel im Stein einzukleben.
Bitte beachten Sie, dass auch sogenannte Vollsteine Löcher in Form von größeren Grifflöchern in der Mitte des Steines aufweisen können. Vermeiden Sie eine Verankerung in Mauerwerksfugen.
5. Handlauf auf Hochlochziegel
Ein Hochlochziegel hat hervorragende Eigenschaften, wenn es um das Thema Wärmedämmung geht. Aufgrund der geringen Rohdichte (ca. 550 kg/m³) ist der Hochlochziegel jedoch zum Befestigen von Treppenhandläufen kein so optimaler Baustoff.
Um die auftretenden Kräfte vom Handlauf bestmöglichst in den Stein übertragen zu können, sollten Sie bei der Auswahl der Handlaufhalter und dem Befestigungsmaterial die nachfolgenden Punkte beachten.
Eine große Wandplatte, ein großer Abstand der Befestigungspunkte zueinander und eine tiefe Verankerung im Stein, tragen zu einer besseren Verteilung der Kräfte vom Handlauf bei.
Für die Befestigung der Handlaufhalter sollten Gewindebolzen verwendet werden, welche unter Verwendung von Ankerhülsen mit einem Injektionsmörtel im Hochlochziegel eingeklebt werden. Die Verwendung von Ankerhülsen ist zwingend erforderlich, um eine unkontrollierte Verteilung des Injektionsmörtels im Hohlraum der Steine zu vermeiden.
Sie sollten die Bohrungen im Lochstein grundsätzlich ohne Schlag einbringen und speziell scharf geschliffene Bohrer mit Hartmetallbesatz verwenden.
6. Handlauf auf Kalksand-Lochstein
Kalksand-Lochsteine bestehen in der Regel aus dem gleichen druckfesten Material wie Vollsteine, sind jedoch mit mehr als 15% Lochanteil ausgestattet.
Mit dem Dübel Duopower der Firma Fischer, können für einzelne Handlaufhalter recht gute Halterabstände erreicht werden.
Möchten Sie Spreizkräfte durch das Befestigungsmaterial im Stein vermeiden (Duopower = Spreizdübel), oder soll der Treppenhandlauf öfters demontiert und wieder montiert werden, empfehlen wir einen Innengewindeanker mit einem Injektionsmörtel im Stein einzukleben.
Eine zusätzliche Verwendung von Ankerhülsen wäre zwingend erforderlich, um eine unkontrollierte Verteilung des Injektionsmörtels im Hohlraum der Steine zu vermeiden.
Sie sollten die Bohrungen im Lochstein grundsätzlich ohne Schlag einbringen und speziell scharf geschliffene Bohrer mit Hartmetallbesatz verwenden.
7. Handlauf auf Porenbeton
Porenbeton auch Gasbeton genannt, ist ein hochporöser, dampfgehärteter mineralischer Baustoff, mit einer Rohdichte von 300 bis 800 kg/m³.
Um die auftretenden Kräfte vom Handlauf bestmöglichst in den Stein übertragen zu können, sollten Gewindebolzen oder Innengewindeanker mit einem Injektionsmörtel eingeklebt werden. Durch eine konische Bohrung können die Zugkräfte erhöht werden.